Der Commodore Hornblower Rum Navy Strength kommt aus Jamaika und ist die drittgrößte Insel der Großen Antillen. Sie liegt knapp 150 Kilometer südlich von Kuba und 160 Kilometer westlich von Hispaniola. Im Süden der Insel befindet sich die Hauptstadt Kingston. Die Insel ist 235 Kilometer lang und zwischen 35 und 80 Kilometer breit. Jamaika ist durchzogen von Gebirgen, Regen- und Mangrovenwäldern, Trocken- und Buschsavannen. Bekannt ist Jamaika geworden durch seinen wunderbaren hocharomatischen Rum. Auf Jamaica gibt es nur noch einige Brennereien, welche jedoch recht große Mengen an Rum herstellen.

Der Rum wird zum größten Teil in Pot-Stills destilliert und dadurch wird der Rum besonders elegant und leicht im Geschmack, aber es gibt auch den Jamaika-Rum-Stil sowie der Commodore Hornblower und diese Rumsorten unterscheiden sich besonders durch einen recht hohen Anteil an Ester, sie sind besonders aromatisch und schwer. Ester sind in der Regel Duft- sowie Aromastoffe und riechen meistens nicht sehr aromatisch, sondern haben den typischen Geruch, den wir von Lösemitteln und Klebstoffen kennen. Manche Rumtrinker erinnert der Ester Geruch aber auch an überreifes sowie fauliges Obst.

Informatives: Die legendäre Romanfigur Horatio Hornblower ist ein von C. S. Forester erschaffener Seeheld der britischen Marine zur Zeit der Kriege mit Napoléon Bonaparte. In insgesamt elf Bänden beschreibt Forester die Karriere Hornblowers, der durch Tapferkeit, Entschlossenheit, Intelligenz und Wahrhaftigkeit die Karriereleiter der Royal Navy vom Fähnrich zum Admiral erklimmt. Diesem ehrenwerten Charakter hat die Weinhandlung Schollenberger in bester maritimer Tradition in diese echt empfehlenswerte Rum-Serie „Hornblower“ geschmacklich umgesetzt.

Wissenswertes: Der Alkohol an Bord eines Schiffes der britischen Royal Navy wurde immer mit einem Alkoholgehalt von 57 % vol. oder höher in „Navy Strength“ abgefüllt. Mit dieser hohen Trinkstärke wollte die Navy garantieren, dass bei der täglichen ausgeschenkten Rumration, die jahrhundertelang an britische Marinesoldaten ging, das im Falle eines Falles das Schießpulver an Bord auch dann noch funktionierte, wenn der Alkohol versehentlich dort und nicht in den Kehlen der Matrosen landete. Die tägliche Rumration wurde bis zum 31. Juli 1970 an die Seeleute in der britische Royal Navy ausgeschenkt und so heißt dieser Tag seitdem „Black Tot Day“ und damit endete eine 315 Jahre lange Tradition. Der Begriff „Tot“ bezeichnete dabei die tägliche Rumration.

Beschreibung: Bei dem Commodore Hornblower Jamaica Rum Navy Strength handelt es sich um einen ganz besonderen kräftigen und fruchtigen High Ester Rum aus Jamaika mit hohem Pot-Still-Anteil und ist eine wunderbare Erweiterung vom Captain Hornblower White Jamaica Rum Navy Strength. Destilliert wurde der Commodore Hornblower Jamaica Rum in einer kupfernen Pot Still in St. Catherine auf Jamaika. Die Brennerei darf nicht genannt werden, aber wer sich etwas mit Destillerien auskennt, findet schnell heraus woher der Rum stammt. Natürlich ist dieser Hornblower-Rum nicht gefärbt und gezuckert und somit 100% Rum. Abgefüllt wird der High Ester Rum mit einem Alkoholgehalt von 57 % vol. in diverse Flaschengrößen.

Tasting: Der Commodore Hornblower Rum Navy Strength durfte eine Zeit lang im Fass reifen und bringt so eine schöne goldene Bernsteinfarbe mit. Schon beim Einschenken aus der Apothekerflasche in das Noising-Glas verströmt eine herrlich fruchtige Esterwolke und es duftet nach überreifen Erdbeeren, Bananen und Äpfeln. Nach einer guten halben Stunde an der Luft duftet der Jamaica Rum zusätzlich nach saftig vollgesogenen Rumrosinen, Vanille, karamellisierten Trockenobst und ein bisschen nach würzigem Holz. Der erste Schluck vom Commodore Hornblower ist geprägt von seiner genialen alkoholischen Schärfe und seinem fruchtigen Auftreten. Die Schärfe ist recht präsent und verweilt lange am Gaumen und wird von einem intensiven kribbeln auf der Zunge begleitet. Eine feine kurzweilige Bitterkeit vom getoasteten Eichenholz-Fass schmecke ich als erstes heraus. Danach präsentiert sich ein recht üppiger Obstkorb und erinnert mich an Omas guten selbst gemachten Rumtopf. Gefüllt mit reifen saftig süßen Erdbeeren, Kirschen, Pfirsichen und Pflaumen. Die zurückhaltende Süße von Karamell und Vanille passt gut zum dem Commodore. Seine cremige Viskosität bringt ein angenehmes Mundgefühl mit und eine aufsteigende Wärme vom Alkohol verwöhnt mich zusätzlich. Was für ein wunderbarer Geschmack. Das Finish ist wunderbar langanhaltend und endet mit Aromen von zartem Holz, Kakao, einer Brise Kautabak und Löffelbiskuit.

Fazit: Der Commodore Hornblower ist nichts für Landratten und Weicheier, aber für Freunde des hochprozentigen Rums eine wahre Fundgrube des guten Geschmacks von Ester, Obst und würzigen Holz. Wie schon der Captain Ist auch der Commodore Hornblower ein absolut bezahlbarer Premium Rum. Pur ein echter Hit, macht sich aber auch gut im Cocktail oder Longdrink. Diesen High Ester Rum solltet ihr unbedingt in eurer Hausbar haben.

Anmerkung: Ich bedanke mich bei der nachfolgenden Firma für das Produktmuster. Es fand keine Beeinflussung oder ähnliches auf das Tasting statt.

Bezugsquelle: Frank Schollenberger - Weinhandlung Schollenberger | Hauptstraße 61, 18211 Bargeshagen - Deutschland | www.weinhandlung-schollenberger.de.