Der Legende nach entstand der Remedy Spiced Rum zur Zeit der Prohibition in den USA. Damals war es lediglich Apotheken erlaubt Spirituosen für "medizinische Zwecke" zu verkaufen. Der Apotheker Frank M. Farrington entwickelte im Jahre 1922 daraufhin einen feinen, mit edlen Gewürzen versetzten Rum. Die Rezeptur war so gelungen, dass der Rum pur, auf Eis oder in Cocktails seine Verwendung fand. Mit Ende der Prohibition im Jahr 1933 gab es letztlich kaum noch Spirituosen, die weiterhin in beträchtlichen Mengen von Apotheken verkauft wurden und so geriet der Remedy Spiced Rum immer mehr in Vergessenheit. Es sollte rund 100 Jahre dauern, bis die Rezeptur für den Remedy Spiced Rum wiederentdeckt werden sollte.

Wissenswertes: Die Prohibition in den Vereinigten Staaten war das landesweite Verbot der Herstellung, des Transports und des Verkaufs von Alkohol durch den 18. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten von 1920 bis 1933. Diese Prohibition wurde auch als The Noble Experiment (englisch für „Das ehrenhafte Experiment“) bezeichnet. Unter dem erheblichen Druck der Enthaltungsbewegung schlug der Senat der Vereinigten Staaten den 18. Zusatzartikel am 18. Dezember 1917 vor. Nachdem er von 36 Staaten angenommen worden war, wurde er am 16. Januar 1919 ratifiziert und trat ein Jahr später in Kraft. Einige Staaten hatten bereits zuvor Prohibitionen durchgesetzt. Obwohl Alkohol nun verboten war, wurde wenig getan, um das Gesetz durchzusetzen. Die illegale Produktion und Verbreitung von Alkohol breitete sich rasch aus, und die Regierung hatte nicht die Mittel und den Willen, jede Grenze, jeden Fluss oder See und jedes Speakeasy (englisch „Flüsterkneipe“) in Amerika zu überwachen. Allein in New York stieg die Anzahl dieser Flüsterkneipen von 1922 bis 1927 von rund 5.000 auf 30.000. Andere Schätzungen für 1927 gehen sogar von 30.000 bis 100.000 Speakeasy-Clubs aus. (Quelle: www.wikipedia.de)

Beschreibung: Für die Herstellung des Remedy Spiced Rum, werden zunächst verschiedene Rumsorten aus den sonnenverwöhnten karibischen Ländern wie Trinidad & Tobago, Barbados sowie der Dominikanischen Republik zu einem Blended Rum vereint, der zu 100 % aus Rum besteht. Anschließend wird dieser außergewöhnliche Blend mit natürlichen Gewürzen versetzt und zu einem Teil noch einmal in benutzten Bourbon Fässern gelagert um dem Remedy Spiced Rum eine Süße, in Verbindung mit Eichenholznoten, zu verleihen. Daraus entstand ein faszinierender Rum mit einem kräftigen Aroma und einer angenehmen, subtilen Süße. Abgefüllt und aufbewahrt wird der Remedy Spiced Rum in einer dunklen Apothekerflasche mit Vintage-Etikett und besitzt einen Alkoholgehalt von 41,5 % vol.

Tasting: Ich schenke mir einen Schluck aus der Apothekerflasche in mein Glas ein und ein schönes Bernsteinfarbenes Lebenselixier vom Apotheker Frank M. erwartet mich. Es duftet angenehm nach Holz, frisch geschnittener Orangenschale, Rosinen und auch eine Prise Zimt nehme ich wahr. Am Gaumen zeigt sich der Remedy Spiced Rum von seiner angenehmen milden Seite und überrascht mich mit einer kurzweiligen Schärfe, gefolgt von einer typischen Note eines im Ex-Bourbon Fass gereiften Rum. Mit dem nächsten Schluck nehme ich die würzige Süße frischer Orangen wahr und es schmeckt nach Karamell und Zimt. Mit dem nächsten Nippen schmecke ich eine sehr leichte Note von Weichlakritz heraus, die dann übergeht in eine komplett andere Geschmacksrichtung und mich Milchschokolade überrascht. Auch eine vorhandene alkoholische Schärfe ist dem Remedy nicht bekannt und macht ihn dadurch zum Gaumen- und Zungenschmeichler. Der Abgang vom Remedy Spiced Rum ist mittellang und wird mit einer kurzweiligen Schärfe von buntem Pfeffer begleitet und endet mit einer süßen Note von Toffee am Gaumen.

Fazit: Der Remedy ist ein abwechslungsreicher Spiced Rum, der pur auch überzeugen kann und ist in einer geselligen Runde gut aufgehoben. Ob Ihr die Medizin pur oder im Longdrink einsetzt bleibt euch überlassen, aber Ihr solltet unbedingt einmal den Remedy in einem Cuba Libre (mit Cola und Limettensaft) oder Dark'n'Stormy (mit Ginger Beer und Limettensaft) probieren.

Bezugsquelle: Sierra Madre GmbH | Rohrstrasse 26, 58093 Hagen | www.sierra-madre.de 

 

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