Wenn im Juli die Auwälder und Flussufer mystisch von unzähligen kleinen Lichtern der Glühwürmchen in ihrer geheimnisvollen Tiefe erleuchtet werden, scheint die Zeit still zu stehen. Diesen besonderen Moment wurde mit dem braunen Rum “Cocuyo” - spanisch für Glühwürmchen – von der Leipziger Spirituosen Manufaktur eingefangen. Bei dem gelagerte “Cocuyo” Rum handelt es sich um einen Blend von neun Rum-Destillaten aus La`Reunion und einer Spur Jamaika.

Informatives: Extraktion, Destillation, Filtration, Abfüllung – kein Schritt, der nicht durch die Hände von Jan Enno Cöster und Max Lange aus der Leipziger Spirituosen Manufaktur geht. 2017 fiel der Startschuss für die LSM, um im Leipziger Stadtteil Plagwitz, umgeben von schönster Industriekultur, außergewöhnliche Spirituosen wie Vodka, Absinth, Gin und Rum zu kreieren. Aus feinsten Rohstoffen, ohne Zusätze und mit ganz viel Knowhow.

Wissenswertes: Schon seit einer geraumen Zeit wollten Jan Enno Cöster und Max Lange ihren eigenen Rum produzieren und den Anreiz fanden die Beiden vor ein paar Jahren mit recht guten Destillaten aus La Réunion, der ihnen in die Hände gefallen sind. Allein vom Geruch waren diese Rumsorten so einzigartig und anders, wie eben dieser typische Duft, die wir alle kennen, der nicht nach deutschen Jamaika Standard Rum roch. Das Jamaika Rum Aroma ist das jedem bekannte Backaroma aus dem Supermarkt und international gilt es nicht unbedingt als das typische Aroma für Rum, das ist eher eine deutsche Eigenheit und etwas monoton.

Die verschiedenen Destillate aus La Réunion überzeugten die beiden Genussmenschen. Es duftete herrlich nach fruchtiger Ananas und überreife Banane, sowie herbe Medizin, Leder und Rauch als Gegengewicht. Die Bandbreite kann bei einem Rum so unglaublich groß sein und genau das wollten Jan Enno Cöster und Max Lange bei ihrem eigenen Destillat haben, wie immer nur diesen gängigen Rum-Duft. Er sollte nicht zu süß sein, nicht dieses typische Backaroma besitzen, nur aus natürlichen Aromen, bestehen und eben auch keinen Standard Fasslager-Geschmack haben, nicht linear, nicht eindimensional, kein dünnes Etwas. Aber auch nichts künstlich Aufgepustetes, wie zu schweres Parfüm was in der Luft hängt, wenn die Person schon lange den Raum verlassen hat.

Die Methode, die Jan Enno Cöster und Max Lange nutzen ist das Blending. Unter Blending versteht man, daß die Beiden nach speziellen Destillaten mit verschiedenen sensorischen Eigenschaften suchen und die dann miteinander solange kombinieren, bis der Rum so schmeckt, wie es sich die Jungs aus Leipzig so vorstellen. Insgesamt wurden Neun Destillate im braunen Cocuyo miteinander vermählt. Dabei wurde auf Füllrums verzichtet - nur das Beste vom Besten wurde verwendet.

Testsieger: Die Frankfurt International Spirits Trophy ist jährlich einer der größten internationalen Spirituosenwettbewerbe in Deutschland und jährlich verkosten Experten aus der ganzen Welt feinste Spirituosen und küren Ihre Favoriten. Die Leipziger Spirituosen Manufaktur gewann mit Ihren braunen Cocuyo Rum im Jahr 2021 Gold und ich sage dazu: „Herzlichen Glückwunsch“. Auch wurde der Cocuyo auf der Nordic Spirits Awards 2021 mehrfach mit Gold bei ausgezeichnet.

Beschreibung: Der braune Rum von Cocuyo ist ein Blend aus neun verschiedenen Destillaten, die aus La Reunion und Jamaika stammen. Aus welchen Destillerien und wie hoch der Anteil der einzelnen Rumsorten bei diesem Blend ist, kann ich euch leider nicht sagen. Abgefüllt wird er hingegen in Leipzig von der LSM, der Leipziger Spirituosen Manufaktur GmbH mit einem Alkoholgehalt von 46% vol. in eine 0,5 l-Flasche.

Tasting: Die Flasche entkorkt und das Noisingglas erstmal ein wenig befüllen und schon beim einschenken des hellgoldenen Bernsteinfarbenen Rum fällt mir sofort der duftende wunderbare Obstsalat und seiner schönen Ester Note auf, der sich im ganzen Raum verteilt. Es duftet nach frischer zuckersüßer Ananas, nach karamellisierten Bananenbrei, sowie recht schwach nach Zitrone und dazu kommt dieses echt tolle Ester Note, die mich in Ihren Bann zieht. Meine Nase nimmt auch die leichte alkoholische Note vom jamaikanischen Rum wahr und er kitzelt mich angenehm in der Nase, wenn ich diese zu tief ins Glas halte. Der erste Schluck ist recht cremig auf der Zunge und Gaumen und es schmeckt nach sonnenverwöhnten reifen Pfirsichen und Karamell. Dazu kommt eine leichte Bitterkeit von Medizin. Die Schärfe vom Alkohol macht sich mild und gleichzeitig kurzweilig auf Zunge und Gaumen bemerkbar. Dabei bringt er Aromen von Holz und Rauch mit, sowie eine schwach ausgeprägte Bitterkeit von Medizin und eine wunderbare Wärme macht sich an den Wangen breit. Nach dem zweiten Schluck bemerke ich eine überreife Banane, die mit einer schwachen Bitterkeit in einhergeht. Dieser medizinische Geschmack verschwindet langsam und es bleibt das der Bananen Geschmack, Das Finish ist zum Verlieben langanhaltend und sowas von überzeugend, ich schmecke frisch gebackene Vanillekipferl mit feiner Kuvertüre-Verzierung. Zum Schluss bleibt nur noch eine Bittermandel Note mit einem Quäntchen Nelke am Gaumen, aber es könnte auch der Geschmack von Leder sein.

Fazit: Der braune Cocuyo Rum ist klar strukturiert, die einzelnen Aromen kommen sehr gut zur Geltung und ist perfekt abgestimmt. Allein der Duft von einem frischen Obstsalat und die Ester Note machen diesen Rum aus Leipzig für mich so einzigartig. Ich persönlich bevorzuge es, den Rum pur und zimmerwarm zu genießen, denn so zeigt er seine ganze Aromen-Vielfalt. Ihr könnt ihn aber auch für leckere Cocktails und Longdrinks nutzen, denn so wird aus was Feinem, ein wahrer Genussmoment. Ich würde sagen der Cocuyo Rum ist für Genussmenschen eine wahre Gaumenfreude.

Anmerkung: Ich bedanke mich bei der nachfolgenden Firma für das Produktmuster. Es fand keine Beeinflussung oder ähnliches auf das Tasting statt.

Bezugsquelle: LSM - Leipziger Spirituosen Manufaktur | Erich-Zeigner-Allee 64b, 04229 Leipzig | www.leipziger-spirituosen-manufaktur.de.

WERBUNG