Mit einer Fläche von 21.041 km² ist El Salvador ungefähr so groß wie Hessen. Die Küstenlinie zum Pazifik und zum Golf von Fonseca im Süden erstreckt sich über eine Länge von 307 km. Als einziges Land in Mittelamerika hat El Salvador keinen direkten Zugang zum Karibischen Meer. Diese Mischung aus kolonialen Einflüssen und dem Erbe der Maya bestimmen die Kultur, Lebensart und Küche des Landes. Die Topografie ist bestimmt durch eine majestätische Vulkankette, die das Land am Pazifik in drei Regionen teilt: den südlichen Küstenstreifen, die zentralen Hochebenen und Täler und die nördlichen Berge.

Das Land hat viel Sehenswertes zu bieten: die quirlige Metropole San Salvador am Fuße des Vulkans Boquerón, Kaffeefincas an der "Ruta de las Flores“ oder die Maya-Stätten von Tazumal und natürlich sehr guten leckeren Rum. Zum Beispiel der Bellamys Reserve Rum, der 12 Jahre lang in diesem wunderschönen Land reifen durfte.

Beschreibung: Seit Oktober 2020 gibt es den zweifach gereiften leckeren Bellamys Reserve Rum 12 Jahre PX Sherry Cask Finish. Der abgefüllte Single Cask Rum stammt aus der Destillerie Licorera Cihuatán, einem Tochterunternehmen von Ingenio La Cabaña, in El Salvador. Der Rum wurde aus Melasse gebrannt und durfte sich dann über 10 Jahre lang in amerikanischen Weißeiche-Fässern ausruhen und reifen. Dabei halfen die tropischen Klimaverhältnissen in El Salvador. Danach gelangt der 12jährige Rum nach Fürth und darf hier nochmal für 9- 12 Monate in ehemalige Pedro-Ximénez-Sherry-Fässer aus Spanien nachreifen und bei dieser Veredelung durch das Sherry-Fass bekommt der Bellamys seinen letzten Schliff. Der Rum wird zum Schluss in 0,7 l-Flaschen verfüllt, mit einem Alkoholgehalt von 42 % vol. und ist nicht nachträglich gesüßt oder mit Farbstoff nachgefärbt und auch nicht kältefiltriert. 

Geschichtliches: Es ist eine herzzerreißende Liebesgeschichte, die sich die Bewohner von Cape Cod an der Atlantikküste im Südosten Massachusetts bis heute erzählen. Sie handelt von dem jungen und ausgesprochen gutaussehenden Samuel Bellamy (oder Ballamy, auch Black Bellamy, Black Sam oder Piratenprinz genannt; * 18. März 1689 in Plymouth in Devonshire; † 26. April 1717 vor Cape Cod, Massachusetts, beim Untergang seines Schiffes) , der seine große Liebe Maria Hallet aus Eastham ehelichen wollte. Doch ihre Eltern waren gegen die Verbindung mit einem einfachen Seemann. Also versprach Samuel seiner Geliebten, in die weite Welt hinauszuziehen und erst als reicher Mann zurückzukehren. Er wurde zum erfolgreichsten Piraten aller Zeiten: „Black Sam“ Bellamy. Bellamy war einer der erfolgreichsten Karibikpiraten. Sein Markenzeichen war weder besondere Brutalität noch ein grotesker Auftritt, sondern er bestach durch seemännische Professionalität. Nach nur einem einzigen Jahr hatte er unermessliche Reichtümer angehäuft und machte sich auf den Weg zurück zu seiner Geliebten, die noch immer auf ihn wartete. Doch in der Nacht vom 26. zum 27. April 1717 nur wenige Meter vor der Küste geriet sein Schiff, die „Whydah“, in einen schweren Sturm und lief auf eine Sandbank. Maria hatte davon gehört und war zum Strand geeilt. Dort musste sie hilflos mit ansehen, wie ihr schöner und reicher Geliebter direkt vor ihren Augen für immer in den tosenden Fluten versank.

Tasting: Schon beim Öffnet der Flasche fällt mir seine Sherry-Note auf, die begleitet wird von einem Hauch Klebstoff-Geruch. Na gut, geben wir den Bellamys mit seiner Bernsteinfarbe Zeit zum Atmen. Nach gut 20 Minuten wage ich den nächsten Versuch und ja er brauchte die Zeit an der frischen Luft. Die Sherry-Note, die vom Finish der Pedro Ximénez-Fässern herrührt, ist jetzt schön präsent und der Klebstoff-Geruch hat sich schön verflüchtigt. Dazu gesellt sich eine schwach ausgeprägte Note getrockneten Früchten wie Aprikose, Pflaumen, Feigen und Kokosnuss. Auch ein leicht alkoholischer Duft kitzelt in der Nase, wirkt aber nicht störend. Der erste Schluck bringt eine leichte und kurzweilige alkoholische Schärfe mit und wird begleitet von einer würzige Holznote. Der Rum ist herrlich weich, aber nicht cremig, mehr trocken und besitzt eine dezente Süße und bringt eine angenehme Wärme an die Wange. Am Gaumen klebt eine Mischung aus leckerem Sherry, Rauch und eine Nuance von süßen Trockenfrüchten. Das Finish ist mittellang und es klingen langsam die Aromen vom würzigen Holz und Sherry ab. Ganz am Schluss bleibt nur noch die Süße vom Sherry am Gaumen.

Fazit: Der Bellamys Reserve Rum 12 Jahre PX Sherry Cask Finish ist echt eine Empfehlung wert: der Rum schmeckt recht süffig, besitzt nicht nur eine ansprechende Bernsteinfarbe, sondern der Rum überzeugt absolut mit seinem weichen Mundgefühl und auch die Aromen sind hervorragend arrangiert und gut ausbalanciert. Der Bellamys ist ein guter und preiswerter Sipping-Rum, der bei Zimmertemperatur und pur sein ganzes Können auf der Zunge und dem Gaumen zeigt, sowie ein Erstklassiker Rum ist für sommerliche Cocktails und Longdrinks.

Anmerkung: Ich bedanke mich bei der nachfolgenden Firma für das Produktmuster. Es fand keine Beeinflussung oder ähnliches auf das Tasting statt.

Bezugsquelle: Perola GmbH |Ronhofer Hauptstraße 299, 90765 Fürth | www.perola.eu.